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VIERTEL BOX: Ausstellung „Helga Reidemeister und das Märkische Viertel. Frühe Filme und Fotografien 1966-1979“ feierlich eröffnet

Pressemitteilung | Berlin, 09.09.2015
Sieben Personen nebeneinander, die Frau in der Mitte hält einen Blumenstrauß
In Anwesenheit der renommierten Filmemacherin Helga Reidemeister wurde gestern die Ausstellung in der VIERTEL BOX, dem Kommunikationsraum im Märkischen Viertel, eröffnet.

Das Leben und Werk der 1940 in Halle an der Saale geborenen Filmemacherin Helga Reidemeister ist eng mit dem Märkischen Viertel – der ersten Berliner Großwohnsiedlung – verbunden. Mit ihren eindringlichen und sozialkritischen Filmen porträtiert sie das Märkische Viertel und das Leben der Menschen in den 1970er-Jahren. Ihre Dokumentarfilme, „Der gekaufte Traum“ (1974-1977) und „Von wegen 'Schicksal'“ (1979), sind bedeutende Zeitdokumente der deutschen Sozial- und Alltagsgeschichte, die die Politisierung der westdeutschen Gesellschaft in den 1960er-Jahren widerspiegeln. Diese frühen Filme aus dem Märkischen Viertel begründeten das internationale Renommee von Helga Reidemeister als Filmemacherin.

Weitgehend unbekannt hingegen sind ihre fotografischen Arbeiten, die ab den 1960er-Jahren mit präzisem Blick das Leben in dem noch jungen Stadtteil dokumentierten und im Rahmen der Ausstellung anhand der drei Themen „Die neue Stadt“, „Kindheit in Beton“ und „Protest und Solidarität“ in dieser Auswahl erstmalig öffentlich präsentiert werden.
 
Helga Reidemeister: „Ich bin dem Prinzip Hoffnung verpflichtet. Ich brauche das Prinzip Hoffnung selber. Ich suche in meinen Filmen Leute, die etwas Widerständiges denken und leben. Ich tu's für mich, damit ich selber leichter leben kann.“

Gerlinde Waz
, Kuratorin der Ausstellung: „Helga Reidemeister steht immer auf der Seite der Protagonisten; sie könnte nie einen Film über Menschen machen, die sie nicht mag. Mit ihrem kritischen und präzisen Blick zeigt sie das Politische im vermeintlich Privaten auf, so auch in den Filmen mit den Familien Irene Bruder und Irene Rakowicz im Märkischen Viertel."

Kirsten Huthmann, Pressesprecherin der GESOBAU AG: „Die Geschichte des Märkischen Viertels ist stets eng verknüpft mit den Lebensgeschichten seiner Bewohner. Wie Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen reifen, so hat sich im Laufe der Jahrzehnte auch das Viertel verändert. Wir freuen uns, Helga Reidemeisters klaren Blick auf das junge Märkische Viertel präsentieren zu können. Ihr sozialkritisches Werk gibt heute noch Anregung für die Weiterentwicklung dieser Großsiedlung zum Wohl ihrer Bewohner.“

Vom 10. September bis 18. Oktober 2015 präsentieren die VIERTEL BOX und die GESOBAU AG in Zusammenarbeit mit der Deutschen Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen erstmalig deutschlandweit die fotografischen Arbeiten der international renommierten Filmemacherin Helga Reidemeister, die in den 1960er- und 70er-Jahren im Märkischen Viertel entstanden sind. Ein umfangreiches Rahmenprogramm zur Ausstellung stellt die frühen Filme und Fotografien von Helga Reidemeister in einen aktuellen Kontext.

Kooperationspartner der Ausstellung sind Flotte Lotte e.V. und Frauenzentrum Paula Panke e.V. Weitere Informationen unter http://www.mein-maerkisches-viertel.de
 
Die VIERTEL BOX am Wilhelmsruher Damm ist seit Frühjahr 2014 der neue Treffpunkt, Veranstaltungsort und Ausstellungsraum für alle Märker und Gäste aus ganz Berlin, so vielfältig wie das Märkische Viertel selbst. VIERTEL BOX ist eine Initiative der GESOBAU AG und ein Projekt von Gust & Grünhagen und relations*.

Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen
Die Deutsche Kinemathek archiviert seit ihrer Gründung im Jahr 1963 alles, was mit Geschichte und Technik des Films, des Kinos und zum Teil auch des Fernsehens verbunden ist: Filmkopien und für die filmhistorische Forschung unentbehrliche Materialien wie Filmprogramme, Plakate, Architektur- und Kostümskizzen, Fotos, Drehbücher und andere Dokumente. Neben den film- und fernsehhistorischen Materialien verwahrt die Deutsche Kinemathek auch personenbezogene Sammlungen, wie die des Regisseurs Werner Herzog und des Fernsehdokumentaristen Georg Stefan Trollers – um nur einige zu nennen.
Die Ständige Ausstellung und Sonderausstellungen des Museums für Film und Fernsehen am Potsdamer Platz präsentieren Exponate dieses Sammlungsbestands.
In der Ausstellung „Helga Reidemeister und das Märkische Viertel“ finden sich fotografische Arbeiten der Dokumentarfilmerin wieder, die ihr gesamtes künstlerisches Werk 2011 der Deutschen Kinemathek übergab.