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Stahlbeton trifft Ziegelbau - Angehende Bauingenieure inspizierten Rekonstruktion des denkmalgeschützten "Schrammblocks" am Wilmersdorfer Volkspark

Pressemitteilung | Berlin, 05. Januar 2007

20 Bauingenieurs-Studenten der Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW) konnten kurz vor Weihnachten einen Blick ins Innere der Baustelle "Schrammblock" werfen. Der denkmalgeschützte Siedlungsbau aus den 20er Jahren wird zurzeit aufwändig saniert und bot den Studierenden der Fachrichtung Stahlbetonbau einzigartige Einsichten in die Praxis. Der "Schrammblock" gehört zum Bestand der Wohnungsgesellschaft GESOBAU AG, die sonst vornehmlich im Norden Berlins beheimatet ist.

Das besondere Interesse der Exkursionsteilnehmer weckte die Rekonstruktion der historischen Tiefgarage, einer baulichen Attraktion. "Neben den klassischen Details einer Ortbetonkonstruktion mit Schalungssystemen für Decken und Stützen bietet besonders der Umgang mit denkmalgeschützter Bausubstanz sehenswerte Einblicke für den Ingenieurs-Nachwuchs", erläuterte Projektleiter Jochen Kellermann.

Die ursprüngliche Tiefgarage im offenen Innenhof des Schrammblocks entsprach bedauerlicherweise nicht den heutigen konstruktiven Anforderungen an einen sicheren Garagenbetrieb, weswegen sich die GESOBAU AG für den Abriss und die Rekonstruktion entschied.

Den Wiederaufbau der Tiefgarage plante die GESOBAU AG in Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde. Teilweise wird die Garage nun in historischer Bauweise rekonstruiert. So werden zum Beispiel Mauerwerksstützen mit Ziegeln im historischen "Reichsformat" errichtet, die speziell nach alten Maßen angefertigt wurden; auch die alte Ziegeldecke wird rekonstruiert. Zudem werden besonders markante Teile der ursprünglichen Tiefgarage erhalten, wie z. B. das Explosionshaus der ehemaligen Tankstelle in der Garage. Dieses auf dem Dach der Garage errichtete Haus sollte im Falle einer Explosion in der Tiefgarage die Druckwellen geplant nach außen leiten und so einen kompletten Einsturz der Garage verhindern.

Nach der Fertigstellung der rekonstruierten Tiefgarage wird das ehemalige Explosionshaus in ein Fahrradhaus für die Mieter umgewandelt.

Den angehenden Bauingenieuren bot sich mit dem Schrammblock im derzeitigen Rohzustand jedenfalls ein anschauliches praktisches Objekt, der ihren Blick schärfte für die Vielfalt und Komplexität der Aufgaben, die nach dem Studium auf sie warten.

Die Sanierung des denkmalgeschützten "Schrammblocks"

Seit Februar 2006 saniert die GESOBAU AG die Wohnanlage "Schrammblock". Die Maßnahme umfasst im Einzelnen folgende Abschnitte:

  • Sanierung der Dächer und Fassaden. Die Außenfassaden erhalten einen neuen Außenputz nach Vorgabe durch den Denkmalschutz
  • Strangsanierung in den Wohnungen, d.h. Austausch sämtlicher Haustechnikstränge (Abwasser, Wasser, Elektro) und  Komplett- modernisierung von Bädern und Küchen, sofern die Einwilligung der Mieter vorliegt
  • Abriss und Rekonstruktion der historischen Tiefgarage
  • Neugestaltung der Außenanlagen

Die Wohnbebauung "Schrammblock" wurde in den Jahren 1925-28 durch den Architekten Jürgen Bachmann im Auftrag der Wilmersdorfer Witwe Anna Schramm und der "Kaiserallee-Garagen AG" errichtet.

Der leicht expressionistische Baustil wird heute sowohl mit der "Neuen Sachlichkeit" als auch mit dem Begriff des "Siedlungsbaus der Weimarer Republik" identifiziert.

Die Tiefgarage war damals die erste Großgarage Berlins. Sie bot auf einer Fläche von rund 7.500 m² Stellplätze für 200 PKW. Nach der Rekonstruktion der Garage verfügen die Mieter aufgrund einer optimierten Garagenorganisation über rund 300 Stellplätze. Sanierung und Rekonstruktion sollen Ende 2007 fertig sein.

Die GESOBAU AG
Die GESOBAU hat sich in den über 100 Jahren ihres Bestehens vom traditionellen Wohnungsverwalter zum modernen Dienstleister entwickelt. Als eines der größten kommunalen Wohnungsunternehmen Berlins betreut die GESOBAU heute Mieterinnen und Mieter in über 42.000 Wohnungen in den Berliner Bezirken und Stadtteilen Reinickendorf, Wedding, Pankow, Weißensee und Wilmersdorf.