GESOBAU gewinnt Preis für Wohn- und Versorgungs- konzept für ältere und pflegebedürftige Menschen
Alleinstellungsmerkmal des „Pflege@Quartier“-Konzepts ist die Verknüpfung von AAL-Technik („Active Assisted Living“ oder auch „Ambient Assisted Living“) mit der Vernetzung in das bestehende Wohnquartier und der Nutzung der dort vorhandenen Dienstleistungen. Das vom GKV-Spitzenverband geförderte Konzept wurde gemeinsam mit Bewohnern des Märkischen Viertels erarbeitet; ihre Nutzerperspektive sowie die entsprechende individuelle Lösungsanpassung stehen im Fokus des Konzepts.
Knapp drei Jahre nach Start des Modellvorhabens und der intensiven Zusammenarbeit der Praxispartner aus der Gesundheits-, Pflegewirtschaft und der Pflegewissenschaften sowie Fachspezialisten aus der Telematik Branche unter der Leitung eines Projektteams der GESOBAU ist die Projektidee in bislang 30 Wohnungen von GESOBAU-Mietern 65plus (und Pflegegrad) umgesetzt worden. Bei den Einbauten wurden bewusst technische Lösungen gewählt, die für Nutzer leicht bedienbar sind und niedrigschwellig umgesetzt werden können. Älteren Bewohnern wird so der Zugang zu technischen Alltagshilfen erleichtert und Gefahrenpotenzialen (Stürze, Vergesslichkeit, Einsamkeit) präventiv entgegengewirkt.
Die analogen Alltagshilfen und digital-vernetzten Produkte werden von den Probanden begeistert genutzt. Regelmäßige Feedbackrunden sowie die konsequente Einbeziehung der Mieter und ihrer individuellen Problemstellungen sorgen für eine hohe Identifikation mit dem gelebten Wohnkonzept und machen die Probanden zu Botschaftern von „Pflege@Quartier“.
Günther Ohland, Vorsitzender des Vorstands SmartHome Initiative Deutschland e.V.: „Smart Home bedeutet zeitgemäßes und zukunftsfähiges Leben in der eigenen Wohnung, im eigenen Haus. Smart ausgestatteter Wohnraum ist nachhaltig durch Energieeinsparungen. Er bietet mehr Wohnkomfort durch intelligente Funktionen und kann im fortgeschrittenen Alter die Lebensqualität erhalten – und sogar mit präventiven Maßnahmen die eigene Gesundheit schützen. Als kommunales Wohnungsbauunternehmen hat die GESOBAU gemeinsam mit ihren Partnern ein innovatives AAL-Konzept entwickelt, dass sich im Gegensatz zu vielen ähnlich technisch versierten Projekten konkret an den vorhandenen Bedürfnissen der älteren und pflegebedürftigen Menschen orientiert. Hier wird die Technik den menschlichen Bedürfnissen angepasst – und nicht umgekehrt.“
Jörg Franzen, Vorstandsvorsitzender der GESOBAU AG: „Rund 90 Prozent unserer Mieterinnen und Mieter wünschen sich, auch im Alter selbstbestimmt und selbstständig in der eigenen Wohnung leben zu können. Seit 2015 erproben wir erfolgreich eine Wohnlösung, die die Lebenssituation Älterer und Pflegebedürftiger unter der Einbeziehung von bestehenden Quartiersansätzen und den positiven Errungenschaften der Digitalisierung verbessert. Das Märkische Viertel, das seit 2016 mit Abschluss der energetischen Modernisierung bautechnisch zukunftsfit ist, ist der ideale Ort für ein Wohnprojekt wie Pflege@Quartier. Unsere interdisziplinäre Zusammenarbeit als Wohnungsbauunternehmen mit sozialen und pflegerischen Diensten und unseren Mietern schließt eine bislang noch bestehende Lücke in der Betreuungssituation älterer Menschen.“
2017 eröffnete die GESOBAU die Musterwohnung „Pflege@Quartier“ im Märkischen Viertel. Hier können Besucher nicht nur die verbauten Komponenten besichtigen und testen, sondern auch diese entsprechend der speziellen Anforderungen potenzieller Nutzer bzw. der Anforderungen der Wohnung potenzieller Nutzer ausrichten lassen. Seit Eröffnung der Musterwohnung wurden rund 60 Fachgruppen und 200 Einzelbesucher gezählt. Weitere Informationen zu "Pflege@Quartier".
SmartHome Deutschland Award 2018
„Von den Besten lernen“ getreu diesem Motto verleiht der SmartHome Initiative Deutschland e.V. jährlich seit 2012 den SmartHome Deutschland Award in den vier Kategorien „Bestes Start-Up“, „Bestes realisiertes Projekt“, „Bestes Produkt oder beste Systemlösung“ und „Beste studentische Leistung“. Eine unabhängige Jury, unter anderem bestehend aus Professoren der Gebäudetechnik und Wohntelematik, Chefredakteuren namhafter Fachzeitschriften und Geschäftsführern von Branchenführern, wählte dieses Jahr aus über hundert Einreichungen die drei Besten jeder Kategorie aus. Bewertungskriterien für die Nominierungen – so auch für die Einreichung der GESOBAU – waren u. a. Innovationsgrad, Massenmarkttauglichkeit, Vorbildfunktion, Verbesserung der Energieeffizienz, Sicherheit und des Komforts. Schirmherr der diesjährigen Preisverleihung war der Regierende Bürgermeister von Berlin Michael Müller. www.smarthome-deutschland.de