Wohnungssuche
Pinnwand mit bunten Zetteln
"Zeitspende für Geflüchtete"

Ein Azubi-Projekt, das uns sehr am Herzen liegt!

Insgesamt über 1.500 Arbeitsstunden haben wir bereits seit März 2016 im GESOBAU-Azubi-Projekt „Zeitspende für Geflüchtete“ geleistet. Den Anstoß gab eine Kooperation der GESOBAU mit dem Netzwerk WIR - Willkommen in Reinickendorf, ein Zusammenschluss freiwillig Engagierter rund um die Not- und Gemeinschaftsunterkünfte im Bezirk.

Corona hat uns leider auch bei unserem Azubi-Projekt „Zeitspende“ ausgebremst, denn aktuell steht der Gesundheitsschutz an erster Stelle. Sobald es wieder möglich ist, zusammen zukommen, werden wir uns erneut engagieren und unser Projekt mit neuem Leben erfüllen.

Wir Azubis verwalten „unser“ Projekt „Zeitspende“ selbst und entwickeln es stetig weiter. Gestartet sind wir vor über 5 Jahren im InfoPoint in der Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik. Wir helfen beim Ausfüllen von sämtlichen Anträgen und informieren über das Wohnumfeld, über soziale Einrichtungen, Projekte, Weiterbildungen, Deutschkurse und Ausbildungsinitiativen. Auch für die Kids haben wir ein offenes Ohr. So sind u.a. ein „Berufsperspektivbogen“ für Geflüchtete entstanden sowie das „Handbuch: Tipps und Tricks für Azubis“.

Als die GESOBAU 2018 die erste Modulare Unterkunft für Geflüchtete im Märkischen Viertel errichtete, war es selbstverständlich, dass wir als GESOBAUer uns zukünftig hier direkt vor Ort engagieren wollen. Seit April 2019 treffen wir uns immer mittwochs von 15-17 Uhr im neuen Infopoint am Senftenberger Ring. Mittlerweile leben hier 400 Geflüchtete, davon 200 Kinder und Jugendliche. Träger der Unterkunft ist die Berliner Stadtmission.

Da sich die Wohnsituation für die meisten Bewohner*innen in dieser neuen Unterkunft positiv verändert hat, sie sind vertraut mit den Gegebenheiten im Umfeld und auch mit Behörden und so sinkt die Nachfrage nach Beratung und Orientierung. Die Unterkunft ist längst ihr Zuhause geworden. Also haben wir uns zusammengesetzt und überlegt, wie können wir unsere Hilfe anders ausrichten? Etliche Bewohner haben den Wunsch, sich in der Nachbarschaft zu engagieren und andere Menschen aus dem Viertel kennenzulernen. Die Kinder haben sich z.B. Vorlesenachmittage gewünscht. Genau da wollen wir ansetzen und über neue Angebote - die viel mit dem Erlernen der deutschen Sprache zu tun haben - nachdenken.

Haben wir euer Interesse geweckt? Dann lest selbst, welche Erfahrungen wir bisher gemacht haben und warum wir gerne Integrationslotsen sind:

Ich bin Integrationslots*in, weil:

Portraitaufnahme zeigt David Wittkowski.

für mich alle Menschen auf dieser Welt eine Chance verdient haben, vor allem jene, die unvorstellbares Leid durchgemacht haben und nun in einem fremden Land mit einer ganz anderen Sprache und einer anderen Kultur untergekommen sind. Unser Projekt ermöglicht mir, Geflüchtete zu unterstützen und ihnen die Chance zu geben, die sie verdient haben, sich in unserer Gesellschaft besser zurecht zu finden und unsere Sprache und Kultur besser zu verstehen.

David Wittkowski, Absolvent

Portraitaufnahme zeigt Alina Klär.

ich den geflüchteten Menschen gerne die deutsche Lebensweise näherbringen möchte und somit zur Integration beitragen kann. Das Tollste daran ist, nicht nur die Dankbarkeit zu erleben - die unbezahlbar ist - sondern, dass man selber so viel Neues dazu lernt und die Sitten und Gebräuche in anderen Kulturen kennenlernt. Viel Spaß haben wir auch mit den Kindern, ihnen helfen wir ab und an bei den Hausaufgaben oder spielen gemeinsam „Mensch ärgere Dich nicht! “.

Alina Kär, Absolventin

Porträt Ahmad Abodai

ich selber Fluchterfahrungen machen musste. Als ich nach Deutschland kam, war ich froh, Hilfe zu bekommen. Nun möchte ich Menschen unterstützen, die dieselben Erfahrungen gemacht haben wie ich. Dabei hilft es, dass ich arabisch spreche, da ich viele Themen übersetzen kann, wenn meine Mit-Azubis nicht weiterkommen wegen vorhandener Sprachbarrieren.

Ahmad Abo Dai, Absolvent

Portraitaufnahme zeigt Lena Herter.

ich mir ein eigenes Bild außerhalb der Berichterstattung in den Medien verschaffen wollte. Da bietet sich dieses Azubi-Projekt im InfoPoint natürlich an. Und Hilfe ganz unterschiedlicher Art wird hier tatsächlich gebraucht. Gerade das Ausfüllen von Formularen und Anträgen ist für einen Flüchtling ohne unsere Hilfe kaum denkbar!

Lena Herter, Absolventin

Portraitaufnahme zeigt Niklas Mika.

ich einfach gerne helfe. Und hier kann ich das unmittelbar für Menschen, die schreckliche Erfahrungen in ihren Heimatländern gemacht haben. Es gibt mir ungemein viel zurück, wenn ich in die glücklichen Gesichter schauen kann und weiß, dass meine Hilfe etwas bewirkt.

Niklas Mika, BA-Student im 2. Studienjahr

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